Regionale Produkte zu kaufen und zu wissen wo mein Essen (vor allem tierische Produkte – Fleisch, Milch und Eier) herkommt, war mir schon immer ein Anliegen. Man ist einfach meist zu faul oder zu bequem und kauft dann trotzdem wieder im Supermarkt ein wo man ganz genau lesen muss um dann nur ungefähr zu wissen wo ein Produkt herkommt.
Eigentlich nehme ich mir schon seit Jahresanfang vor einmal wirklich ein ganzes Monat darauf zu achten und dann hoffentlich auch weiterhin viel bewusster einzukaufen. Schlussendlich habe ich mich entschieden, dass ich den ganzen September alle Produkte bei denen es möglich ist (nicht nur Fleisch) so kaufe, dass ich weiß, wo es herkommt. Dafür wollte ich beim Essen gehen (was bei uns sowieso maximal einmal in der Woche vorkommt) nicht so streng sein.
Im folgenden Artikel berichte ich nun von meinen Erfahrungen aus diesem Monat und gebe euch ein paar Tipps, wie man bei mir in der Umgebung regional einkaufen kann.
Contents
Wo einkaufen?
Um mir das Leben leichter zu machen und mich auf den Monat vorzubereiten, habe ich mir eine Liste von Einkaufsmöglichkeiten erstellt. In Frage kamen für mich Bauernmärkte, Hofläden, 24h-Milchautomaten und dergleichen. Ich habe auch vermehrt darauf geachtet welche Supermärkte regionale Produkte anbieten.
Damit ihr einen bessern Überblick habt, wo ich in der kurzen Zeit überall einkaufen war, habe ich eine Karte zusammen gestellt.
Es wird außerdem einen weiteren Blogpost mit Details zu den einzelnen Läden geben, da dieser hier sonst zu lange wird.
Praktisch ist natürlich auch, dass Mama und Schwiegermama einen großen Garten mit Gemüse haben. Papa und Oma haben je eine Hühnerschar, die uns mit Eiern versorgen. Regionaler geht es dann nicht mehr 🙂
Was einkaufen?
Mein Ziel war, alles was möglich ist, auf Bauernmärkten oder in Hofläden zu kaufen. Wenn man im Supermarkt die Regale durchforstet und verschiedene Hofläden und Bauernmärkte besucht, merkt man, dass viele verschiedene Lebensmittel aus regionaler Produktion angeboten werden.Die Klassiker sind für mich Speck und Gemüse, doch das ist natürlich nicht alles. Im letzten Monat habe ich Brot, Paprika, Salatgurken, Salat, Karotten, Sauerkraut, Zwiebel, Hascheeknödel, Frankfurter, Knacker, Kareespeck, Bratwürstel, frischen Fisch, frisches Bauchfleisch, mariniertes Bauchfleisch, Met, Rapsöl, Eier, verschiedene Sorten Aufschnitt, Dauerwurst, Schinken, Milch, Joghurt, Frischkäse, harten Käse, Schlagobers, Nudeln und Bauernkrapfen von regionalen Anbietern gekauft.
Ich finde das ist eigentlich schon eine ganz stolze Palette an Produkten, die man regional kaufen kann.
Wann einkaufen?
Wenn man regional einkaufen will, muss man sich von den typischen Supermarkt-Öffnungszeiten verabschieden. Bauernläden haben oft nur einen Tag in der Woche geöffnet und Bauernmärkte finden auch nur wöchentlich oder monatlich statt.
Dafür gibt es auch viele Gelegenheiten, wo man rund um die Uhr einkaufen kann – zum Beispiel bei Milchautomaten oder 24h-Ständen gibt es eine kleine Auswahl an Produkten zu jeder Tag- und Nachtzeit zu kauen.
Wie einkaufen?
Man muss, vor allem wenn man gerade damit beginnt hauptsächlich regional einzukaufen, etwas mehr planen. Zuerst habe ich mir einen Überblick über die Öffnungszeiten und die verfügbaren Produkte verschafft. Vor jedem Einkauf mussten wir uns überlegen was wir die ganze kommende Woche brauchen und ob es bis dahin eine weitere Möglichkeit geben wird, besagtes Produkt zu kaufen.
Man sollte außerdem genug Kleingeld dabei haben, wenn man einen 24h-Stand aufsucht. Beim ersten Ausflug nach Engerwitzdorf (noch dazu mit dem Fahrrad…) hatte ich kaum Kleingeld und nur große Scheine eingesteckt, daher konnte ich nicht alles kaufen, was ich eigentlich wollte. Aber nur so merkt man sich das fürs nächste Mal 😉
Vor- und Nachteile
Ich muss gestehen, ich hatte befürchtet, dass es anstrengender und aufwändiger wird, einen Monat lang nur regionale Produkte zu kaufen. Mit ein bisschen Vorbereitung und viel Zeit (da ich den ganzen September frei hatte), war es mir eigentlich einfach möglich abwechslungsreich und regional einzukaufen.
Natürlich gibt es Nachteile gegenüber konventionellem Einkaufen im Supermarkt. Neben dem etwas größeren Organisationsaufwand und den eingeschränkten Öffnungszeiten halten einige der Produkte viel weniger lang als industriell gefertigte Produkte (so ist uns leider der sehr gute Schlagobers relativ schnell schlecht geworden). Auch hier muss man einfach besser planen und sich etwas “umgewöhnen”, dann sollte auch das kein allzu schlimmes Problem sein …
Manche Dinge, die ich mir erwartet hätte sind nicht eingetreten. Im Vorfeld hatte ich mir eigentlich gedacht, dass ich diese Monat weniger Plastikmüll produzieren würde und mir auch vorgenommen, öfters etwas Vegetarisches zu kochen. Plastik gibt’s auf Bauernmärkten genauso, denn der frische Fisch und das marinierte Fleisch müssen natürlich auch vakuumiert werden. Gelegentlich gibt es die Möglichkeit, dass man sich Wurstaufschnitt in ein eigenes Behältnis geben lässt. Der Plan weniger Fleisch zu essen ist sogar eher ins Gegenteil gekippt. Viele der “fertigen” Gerichte sind eben Fleisch – Hascheeknödel, Knacker, Würste, mariniertes Fleisch – und das ist schon recht praktisch!
Die Vorteile liegen für mich klar auf der Hand. Die Qualität der Produkte war eigentlich immer sehr hoch, vor allem die Wurstprodukte sind uns geschmacklich sehr positiv aufgefallen. Auch ein frisches Glas Milch vom Bauern schmeckt einfach wunderbar! Wenn man Wert darauf legt zu wissen wo sein Essen herkommt und regionale Produzenten unterstützen möchte lohnt sich das bisschen Mehraufwand auf alle Fälle.
So geht’s weiter
Mein 1-monatiger Versuch war für mich ein voller Erfolg und ich habe viele tolle Geschäfte und Läden kennen gelernt. Diese werde ich euch im nächsten Blogpost vorstellen. Außerdem bin ich immer noch begeistert wie viele verschiedene Produkte in der näheren Umgebung produziert und vermarktet werden.
Für mich ist diese andere Art von Einkaufen in diesem Monat schon ein bisschen zur Gewohnheit geworden, deswegen hoffe ich auch weiterhin mehr Produkte regional einzukaufen.
Super! Bei dem Thema kenn ich mich noch gar nicht aus. (Dafür mach ich schon Fortschritte beim Thema plastikfrei/zero waste.) Freue mich auf den nächsten Blogpost dazu! Sag auch bescheid wenn du mal interessante Obst- und Gemüsesorten, die es im Supermarkt selten gibt, irgendwo findest. Da bin ich immer sehr probierfreudig 🙂