Kurz vor unserer Abreise hatte Patrick noch die super Idee, dass wir aus unserem Auto eigentlich ein Campingmobil machen könnten. Dass wir eine Matratze mitnehmen würden war sowieso klar, da im Auto relativ viel Platz ist, wenn man die hinteren Sitze herausnimmt. Problematisch war da eigentlich nur die Stufe (im Fußraum der Rücksitze) und dass wir am Abend immer hin und her räumen müssten, damit auf der Matratze Platz zum Schlafen wäre.
Aus ein wenig Holz und mit den geeigneten Werkzeugen lässt sich aber relativ schnell (3-4 Stunden) ein Bett bauen unter dem man Klappboxen mit Campingzubehör, Zelt, Schlafsäcke, Campingsessel usw. verstauen kann. In unserem Auto (Renault Scénic) geht es sich sogar genau aus, links vom Bett den Campingkühlschrank hin zu stellen, für den es hinten sogar eine Zigarettenanzünderbuchse gibt um ihn mit Strom zu versorgen.
Falls euch interessiert womit wir in der Zwischenzeit unterwegs sind (dieser Artikel ist ja nun schon 5 Jahre alt), schaut doch zu diesem Artikel, in dem ich unseren Bulli vorstelle oder zu unserem Heckausbau.
Contents
Materialien
Schrauben
Schnur
altes Leintuch
Wäscheklammern
Werkzeuge
Kreissäge
Hobelmaschine
Ständerbohrmaschine
Und so haben wir den Camping Van gebaut
Als erstes haben wir die Sitze so eingestellt, wie wir sie zum Fahren brauchen. Unsere Messungen haben ergeben, dass sich ein Gestell mit einer Länge von 1.60 m ausgeht. Nach ein paar groben Überlegungen haben wir uns auf die Suche nach übrigem Holz gemacht und sind am Heuboden fündig geworden:
- ein Pfosten mit den Maßen 180 x 20 x 5 (cm)
- 3 Sichtschallungsbretter mit einer Tiefe von 20 cm und einer Länge von 3-4 m
Den Pfosten haben wir mit der Hobelmaschine auf eine Dicke von 48 mm gehobelt und dann mit der Kreissäge in 4 Teile zu je 46 mm geschnitten. Aufgrund unserer Abmessungen benötigten wir dann je 2 Stücke zu 1600 mm (Teil A), 394 mm (Teil B), 804 mm (Teil C) und 214 mm (Teil D).
Als nächsten Schritt werden in Teil A an beiden Seiten 2 Löcher gebohrt und dann die Füße vom Bett (Teil B und Teil C) fest geschraubt. Diesen Schritt wiederholt man mit den anderen 3 Teilen A, B und C.
Anschließend muss man Löcher für die Querstreben in die fertigen Seitenteile bohren. Hinten (vom Auto aus gesehen) haben wir die Querstrebe 54 cm herein versetzt, dann haben unter dem Bett genau zwei Klappboxen Platz. Vorne haben wir die Querstrebe gleich nach den Füßen festgeschraubt.
Als nächstes werden die Bretter auf eine Länge von 90 cm abgeschnitten. 3 Bretter werden einfach von unten mit einer Leiste zusammen gemacht, und auf das Bett gelegt, damit man die Klappboxen gut erreichen kann. Die anderen Bretter werden nach der Reihe aufs Bett geschraubt (unser Bretter haben Nut und Feder und man braucht ein Brett mehr, da man ca. 2 cm pro Brett verliert).
Vorhang
Damit unser Campingmobil noch etwas kuscheliger wird und uns nachts nicht plötzlich ein Elch hereinschaut, haben wir uns noch aus zwei alten Leintüchern einen Vorhang gebastelt. An den Haltegriffen über den Fenstern und vorne haben wir eine Schnur befestigt. Ein Leintuch wurde halbiert und dient jetzt rechts und links mit Wäscheklammern befestigt als Vorhang. Ein weiteres Leintuch befestigen wir einfach im Spalt der Heckklappe.
Jetzt brauchen wir nur noch abends bevor wir schlafen gehen die Sitze nach vorne schieben und es ergibt sich eine Liegefläche von 180 cm, eindeutig ausreichend für uns. Dieser Plan lässt sich sicher leicht auf andere Autos umbauen, indem man einfach die richtigen Maße ermittelt.
Fertig ist der Camping Van!
Eine wirklich sehr schöne Arbeit!!