Jeder, der schon mal eine Wohnung oder ein Haus eingerichtet hat, kennt ihn: den Möbelhaus-Marathon! Da wir rund 1,5 Jahre Zeit hatten uns auf unsere Wohnung vorzubereiten und alles sehr durchdacht machen wollten, kann man unsere Möbelhausbesuche nicht mehr an einer Hand abzählen. Bei unseren Touren durch IKEA, Lutz, Möbelix und Kika haben wir aber so einiges erlebt und dazu gelernt. Damit ihr auch was davon habt, berichte ich von unseren Erlebnissen und gebe euch ein paar Einrichtungstipps.
Planung
Zuerst habe ich ein paar Tipps für euch, die ihr in der Planungsphase beachten solltet.
Schau bei anderen was dir gefällt
Seit wir unsere Wohnung planen, schauen wir bei anderen bewusst, wie sie die Wohnung eingerichtet haben. Gerade bei Küchen gibt es viele Dinge, die man beachten muss. Und wenn man bisher eine ältere Küche gehabt hat, kennt man viele praktische Sachen nicht, die es jetzt gibt.
Unsere Küche hat eine U-Form, deswegen waren wir besonders daran interessiert, welche Lösungen es für Eckkästen gibt.
Wir haben auch in Möbelhäusern geschaut was es überhaupt alles gibt, bevor wir mit der Küchenplanung begonnen haben. Erkenntnis: Man kann nie genug Steckdosen haben!
Was ist praktisch?
Nicht alles was schön ist, ist praktisch – leider. Kombiniert mit dem ersten Tipp kann man sich ja überlegen was in der aktuellen Wohnung und bei Bekannten praktisch wirkt. Für uns sind Lampen, die schön aber nicht wirklich hell sind, ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen haben wir da beim Einkaufen besonders darauf geachtet. Leider gibt es viele schöne, nicht helle, Lampen 🙁
Mach dir einen ungefähren Plan
Es ist unglaublich hilfreich wenn man sich digital oder einfach am Zettel einen Plan der Wohnung erstellt und ungefähr aufzeichnet wo etwas hinkommt und wie viel Platz dann noch für andere Dinge bleibt. Es ist interessant wie oft sich etwas um wenige Centimeter ausgeht oder eben nicht.
>> Über das Einrichten einer Wohnung mit Hilfe einer App habe ich auf AmbassadorBase geschrieben.
Wir haben uns auch eine Liste mit allen Räumen angelegt und sind mehrmals durchgegangen was wir alles brauchen. Speziell auf kleine Dinge wie Lampen, Vorhänge, Stromverteiler, Teppiche usw. vergisst man gerne. Nicht tragisch aber man will ja alles irgendwann erledigt haben!
Last Minute funktioniert nicht
Für bestimmte Dinge Zeit einplanen: Für eine Küche und größere Möbel wie Wohnzimmerwand und Couch muss man mindestens 8-12 Wochen Lieferzeit einrechnen. Bei Elektrogeräten bekommt man eigentlich alles in unter 2 Wochen zugestellt.
Unserer Erfahrung nach schafft man auch nicht mehr als einen Raum pro halben Tag im Möbelhaus. Nach der Küchenplanung waren wir so KO, dass wir keine Lust mehr hatten auch noch das Wohnzimmer einzurichten!
Im Internet recherchieren
Wir haben unglaublich viel im Internet recherchiert. Bevor man in ein Möbelhaus fährt, ist es schon mal praktisch zu wissen was einem dort gefällt, da nicht jedes Möbelhaus den gleichen Stil hat. Die Küchenplanung ist auch wesentlich einfacher wenn man schon weiß was man sich vorstellt.
Manchmal stolpert man auch zufällig über Dinge, die man sich am besten gleich speichert, zum Beispiel dieses Video hier: IKEA Shopping Guide für Griller – Grillzubehör vom Möbelhaus?! Da haben wir uns sogar inspirieren lassen und einiges gekauft 🙂
Unsere Erfahrungen
Wir haben auch einige Erfahrungen gemacht, die euch vielleicht nützlich sein könnten.
Zeit ist Geld
Beim Möbel kaufen stimmt dieses Sprichwort wirklich. Wenn man lange vorher weiß, was man kaufen muss, kann man Aktionen abwarten und immer mal wieder die Prospekte durchkämmen. So haben wir uns zum Beispiel 50% bei der Küche gespart. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Sommer ein guter Zeitpunkt zum Möbel kaufen ist. Einige Dinge (Küche, Sitzecke, Wohnzimmereinrichtung) muss man sowieso bis zu 3 Monate vorher bestellen. Da wir einiges im selben Möbelhaus gekauft haben, war es auch kein Problem, dass alles etwa 4 bis 5 Monate für uns aufbewahrt wird.
Den vollen Preis zahlt man nie
Natürlich haben wir uns über die -50% auf die Küche gefreut, aber wenn wir uns ehrlich sind, den vollen Preis zahlt man nie. Da müsste man sich echt schon blöd anstellen. Bei allen Möbelhäusern gibt es immer wieder Aktionen, Gutscheinhefte und Rabatte (die wollen natürlich, dass man bei ihnen kauft).
Beim Einkauf ist es immer gut, den Eindruck zu vermitteln, dass man sich noch umsehen will. So schnell kann man gar nicht schauen bekommt man noch ein Extra geschenkt oder einen 100 Euro Gutschein für den nächsten Einkauf 😉
IKEA ist super für Aufbewahrung…
… aber das war’s schon. Auch wenn ich früher noch so gern beim IKEA war (man kann dort echt viel Zeugs kaufen), bin ich von den Möbeln dort nicht so überzeugt. Wir haben unseren Schlafzimmerkasten (PAX), ein Regal, Bettdecken & Polster und viel Krims Krams dort gekauft, aber unser Versuch dort eine Küche, eine Couch oder Vorzimmerschränke zu finden, ist kläglich gescheitert.
Bestellung im Online-Shop…
Kurz bevor dieser Post online gegangen ist, haben wir auch noch unsere Badeinrichtung bei IKEA online bestellt (die gab’s im Geschäft gar nicht!). Wir haben es geschafft, den Warenkorb so auf zwei Bestellungen aufzuteilen, dass wir weniger Versand bezahlen als wenn man alles auf einmal bestellt! Das geht sich deswegen aus, weil sie Gewichts-/Größen- und Warenwert-Grenzen haben. Da lohnt es sich ein bisschen herum zu probieren 😉
Alles fotografieren!
Das ist ein Tipp, den man mir nicht zweimal geben muss, da ich sowieso immer alles fotografiere. Das hat sich aber als echt vorteilhaft herausgestellt, denn zu Hause weiß man echt oft nicht mehr was man sich jetzt 3 Stunden lange alles angeschaut hat.
Pro Tipp: Zuerst ein Foto von dem Möbelstück und dann noch ein Foto vom Preisschild. So kann man zu Hause alles noch mal in Ruhe durchgehen.
Nie zu hoch pokern…
Die Küchenplanerin und viele andere Verkäufer bei größeren Möbelstücken haben uns gefragt wie viel wir ausgeben wollen. Erfahrungsgemäß kommt man da preislich auch hin, das heißt man sollte eher niedrig ansetzen.
Nie ohne…
Es gibt mittlerweile einige Dinge, die ich bei jeder Einkaufstour dabei habe.
- Einkaufsliste: Man kann sich noch so sicher sein, dass man sich alles merkt. Aber Möbelhäuser haben die magische Wirkung, dass man ganz schnell wieder weg will und dann passiert es, dass man wieder was vergisst.
- Fotoapparat: Heutzutage kein Problem, da eh jedes Smartphone brauchbare Fotos macht. Aber das kann ich euch wirklich nur noch einmal ans Herz legen: Macht von allem Fotos!
- Rollmeter: Auch wenn natürlich alle Möbeln mit Maßen beschriftet sind, ist man schneller wenn man mit dem Rollmeter nachmisst.
Erstelle eine Wunschliste
Das ist aktuell mein Nummer 1 Tipp 🙂 Wenn man umzieht oder Hausstand gründet, will einem jeder was schenken 🙂 Nach mehreren Möbelhaustouren hat man aber meistens dann schon alles selber eingekauft beziehungsweise es fällt einem erst später ein, was noch abgeht. Sobald dann Freunde und Bekannte fragen, was man sich zur Einweihungsfeier wünscht, ist man meistens ratlos. Deswegen haben wir begonnen eine Wunschliste zu schreiben und Dinge, die wir nicht sofort brauchen, werden nicht gleich gekauft.
Abschließend…
Ich hoffe meine Tipps machen euch euren Möbelhaus-Marathon etwas einfacher. Was sind deine persönlichen Erfahrungen beim Wohnung einrichten? Hast du vielleicht noch einen Tipp für meine Leserinnen und Leser?