Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich es nie geschafft euch von der Restaurierung unseres Lesesessels zu berichten. Eine Freundin (danke, Lisa!) hat mich sogar mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass ich nie ein fertiges Foto auf Instagram gepostet habe, sondern nur mal ein Foto im komplett zerlegten Zustand.
Da wir aber aktuell an einem größeren Projekt arbeiten, von dem ich euch auch bald berichten möchte, will ich euch nun heute erzählen wie unser Interesse am Polstern begonnen hat.
Contents
So begann es: Ein alter Lesesessel
So genau kann ich über die Herkunft meines Lesesessels nicht Auskunft geben, ich weiß nur, dass meine Großeltern ihn irgendwo (wahrscheinlich auf einem Flohmarkt) gekauft haben. Dann ist er ein paar Jahre als Lesesessel und (hauptsächlich) Kleiderablage in meinem Zimmer gestanden.
Wie Patrick und ich auf die Idee gekommen sind, den Sessel zu restaurieren, wissen wir beide nicht mehr, aber da wir gerne basteln und handwerken, und uns der Sessel wahrscheinlich leid tat, hat es sich halt so ergeben.
Tear Down
Im ersten Schritt musste alles alte runter – man könnte theoretisch die Federn wieder benutzen, aber nur wenn sie noch gerade stehen, was nicht mehr der Fall war. Und wir haben uns auch nicht ganz drüber getraut, die Federn wieder richtig zu schnüren 🙂
… und das will behandelt werden!
Holzbehandlung
Material
Soweit wir uns erinnern können, haben wir die meisten Materialien (Stoff, Vlies, Schaumstoff, Gurte, Nägel) bei polstereibedarf-online.de bestellt. Als Garn habe ich Nylbond von Gütermann verwendet (ist mir in einem ehemaligen Handarbeitsgeschäft empfohlen worden). Nylbond ist wirklich extrem stark, aber ca. 3-4 mal so teuer wie normales Garn und meiner Meinung nach für solche Anwendungen nicht notwendig. Solange man keine Zeltplane fürs Auto oder sonstiges näht, reicht vermutliches anderes hochwertiges Garn 🙂
Gurtbespannung
Da wir keinen Gurtspanner haben und alle Gurten gleich spannen wollten (wir haben elastische Gurten verwendet), haben wir die Spannung beim ersten Gurt ausprobiert und die Länge im lockeren Zustand abgemessen. Die gleiche Länge haben wir bei den darauf folgenden Gurten angezeichnet und bis zur Markierung zum Holzrahmen gespannt.
So ähnlich macht man es für die Lehne. Die fertige Bespannung seht ihr weiter unten bei einem Bild in “Neu einkleiden”.
Polstern
Ich glaube zwar, dass Polstern eigentlich den ganzen Prozess umschreibt, aber jetzt kommen die Schritt in denen wir dem Sessel wieder Figur verschafft haben. Wie oben schon erwähnt haben wir uns nicht drüber getraut Federn zu verwenden und diese neu zu spannen, weswegen wir Schaumstoffpolsterung verwendet haben.
Neu einkleiden
Die Naht, die ich hier verwendet habe, wird im Video (das ich auch unten nochmal verlinkt habe), kurz gezeigt.
Ein passender Hocker muss her!
Hab ich euer Interesse geweckt?
Falls euch das Thema nun auch interessiert, kann ich euch die Doku Handwerkskunst! Wie man einen Sessel polstert empfehlen. Die Dame erklärt viele interessante Details (die wir beim Sessel restaurieren teilweise nicht wussten oder auf die harte Tour lernen mussten) und hat sichtlich Spaß an ihrem Beruf. Ich hab beim Schauen auf jeden Fall Lust auf weitere Polstereiprojekte bekommen!
Zum Glück sind wir ja gerade an einem größeren Projekt dran – bald mehr dazu!