Wenn für viele Menschen (15+) gegrillt werden soll wird das meistens ein logistisches Problem. Nicht so mit einem Kistnbratl. Egal für wie viele Menschen man Fleisch zubereitet (unser Rekord liegt bei 13 kg für über 30 Menschen), man ist in 4 bis 5 Stunden fertig und hat nebenbei noch genug Zeit um Beilagen vorzubereiten. Vor 2 Wochen haben wir für eine Familienfeier fast 8 kg Surschopf in der Kiste zubereitet und es war wie immer ein Genuss. Dieses Mal haben wir auch Fotos gemacht, da ich endlich mal auf meinem Blog darüber berichten wollte. Soweit ich weiß ist ein Kistnbratl etwas sehr regionales und bisher kenne ich außerhalb von Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark niemanden der diese Zubereitungsart kennt. Bei uns aber wird es immer beliebter und man hört immer öfter von Leuten, die sich selber eine Kiste bauen mit teils schon recht fortschrittlicher Technologie. Unsere Kiste hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel (Patrick’s Opa hat sie bauen lassen) und ist recht einfach gehalten, doch das macht für das Endergebnis keinen Unterschied.
Das Fleisch
Das meiste Fleisch kaufen wir beim Fürst in Pregarten, so auch den Surschopf für unser letztes Vorhaben.
Feuer machen
Begonnen haben wir um 7:00h morgens.
Das Feuer auf der Kiste wird genau so gemacht wie bei einem Lagerfeuer. Zu Beginn wird gleich mal ordentlich eingeheizt und danach sollte man die Temperatur in der Kiste auf ca. 100°C halten. Zwischendurch haben wir es sogar einmal fast ausgehen lassen, damit es nicht zu warm wird in der Kiste.
Der Vorgang
Wenn man die Temperatur erreicht hat, braucht man eigentlich nicht mehr viel machen. Bei unserer Kiste ist es praktisch wenn man mindestens zu zweit ist, damit man die Eisenwanne (“Hoaz” von “heizen”) herunterheben kann. Auf einen Zeitraum von 5 Stunden haben wir das Fleisch nur 4 mal umgedreht. Nach 1,5 bis 2 Stunden haben wir ca. 1,5 Liter Gemüsesuppe dazu gegeben, damit richtig viel guter Saft entsteht und sich zusätzlich etwas Dampf in der Kiste bildet.
Oma hat uns natürlich mit einem zweiten Frühstück versorgt 🙂
Einen Schritt, den wir erst kürzlich von einem Freund gelernt haben, ist es, den Braten kurz vor Schluss (30-45 Minuten) ordentlich mit Butter einzureiben. Das verleiht der Kruste den letzten Schliff.
Beilagen
Das beste was man zum Kistnbratl dazu essen kann ist meiner Meinung nach kalter Krautsalat mit Speck und Schwarzbrot.
Pünktlich um 12 haben wir jedem eine große Portion Fleisch mit Kraut, Brot, Salat und Kartoffeln serviert. Saugut 😉
Vielen mögen 5 Stunden “grillen” zu lange vorkommen, doch ich fand es sehr entspannend mal einen ganzen Vormittag im Garten zu sitzen, ein bisschen zu quatschen, Zeitung zu lesen und ab und zu mal das Fleisch umzudrehen. Slow Food mit Tradition 🙂