West-USA: Las Vegas, Death Valley, Yosemite (Reisebericht Teil 3)

Nach ein paar heißen Tagen in Arizona führte unsere Reise weiter nach Las Vegas. Da es von dort nicht soo viel zu berichten gibt, erzähle ich euch in diesem Artikel auch was wir nach Las Vegas im Death Valley und Yosemite erlebt haben.

Hoover Dam

Vom Hoover Dam hatten wir uns eigentlich nicht allzu viel erwartet, aber da wir dort sowieso vorbei kamen und er uns in der Planungsphase empfohlen wurde, haben wir dort auch einen Stop eingelegt. Der Damm war dann doch beeindruckender als gedacht. Das große Bauwerk staut den Colorado River, den wir auch im Grand Canyon schon gesehen haben.

Panorama vom Hoover Dam.
Panorama vom Hoover Dam.

Man sieht am nächsten Bild Nevada (links) und Arizona (rechts). Da dort nicht immer die gleiche Uhrzeit ist (Arizona hat keine Sommerzeit), hängt auf beiden Seiten eine Uhr, die immer die richtige Zeit anzeigt. Das mit den verschiedenen Uhrzeiten ist uns erst drüben aufgefallen, aber es ist halb so schlimm. Sobald das Handy im Internet ist, bekommt es die richtige Uhrzeit mit 😉 Insgesamt sind wir durch zwei Zeitzonen gereist (-8 und -9 Stunden zu unserer gewohnten mitteleuropäischen Zeit). Mehr über die Zeitverschiebung am Blog USA Reisetipps.

Der Hoover Dam.
Der Hoover Dam – schon beeindruckend!
Ein Schild am Hoover Dam - in Ehren von Herbert Clark Hoover.
Benannt nach Mr. Hoover! 😉
Blick vom Hoover Dam auf den Colorado River.
Hier sieht man den Colorado River.

"Welcome to Nevada!" Schild.

Las Vegas

Bunt, laut, hell, leuchtend, kitschig – ich finde das alles beschreibt Las Vegas aber ist trotzdem nicht ausreichend um zu verstehen wie es dort ist, ohne dass man selber mal dort war. Ich verstehe, wenn Leute sagen, Las Vegas gefällt ihnen nicht. Es ist keine besonders “schöne” Stadt mit historischen Gebäuden oder besonderen Sehenswürdigkeiten, Las Vegas selbst ist die Sehenswürdigkeit. Von Anfang an war für mich bei der Reiseplanung klar, dass ich Las Vegas mal gesehen haben muss, und ich bin froh, dass wir uns die Stadt angeschaut haben, auch wenn ein Tag beziehungsweise ein Abend dort völlig ausreichend ist. Ich glaube man kann Las Vegas auf zwei Arten erleben – einerseits komplett crazy im Partymodus wo man danach über den Kontostand entsetzt ist und sich nicht mehr an die Stripperinnen, den Champagner und den Tätowier erinnern kann – andererseits einmal einen Tag im 4 Sterne Hotel chillen und am Abend die Verrücktheit mit der Kamera einfangen zu probieren. Drei mal darfst du raten was wir gemacht haben – richtig, wir haben uns für die ruhigere Variante entschieden 😉

Aber sieh selbst – vielleicht können dir die Fotos ein bisschen vermitteln wie hell, farbenfroh und pompös Las Vegas ist.

Las Vegas bei Nacht.
Las Vegas bei Nacht.
… und bei Tag 😉

Flamingo-"Park" beim Hotel Flamingo.
Flamingos im Hotel “Flamingo”!

Die folgenden Fotos finde ich besonders schön – mit unserem neuen Stativ bewaffnet hat Patrick die Fontänen vorm Bellagio wunderschön eingefangen!

Fontänenshow beim Bellagio.
Fontänenshow beim Bellagio.

Fontänenshow beim Bellagio.

Einige der Dinge haben wir im Artikel 10 Fun and Free Things to do in Las Vegas entdeckt, unter anderem die Flamingos.

Death Valley – toter als tot!

Wie ihr gleich an den Fotos sehen werdet, war es dort wieder etwas wärmer. Als wir Anfang Oktober im Death Valley Nationalpark waren hatte es ca. 32°C. Das ist aber schon weit entfernt von den Spitzentemperaturen um die 50°, die es im Sommer bekommen kann. Auch heuer dürfte es dort wieder sehr heiß gewesen sein, denn auf der Homepage des Death Valley NP stand sehr lange eine Hitzewarnung, da es da vor ein paar Wochen noch 49°C hatte. Das ist nicht mehr kuschelig 😉

Willkommen in Pahrump!
Pahrump – witziger Ortsname!

Es gibt im Death Valley einige Attraktionen, am sehenswertesten meiner Ansicht nach sind Dante’s View, das Badwater Basin und der Artist’s Drive. Auf Dante’s View hat man, wenn das Wetter passt, wirklich einen traumhaften Ausblick.

Ausblick von Dante's View im Death Valley Nationalpark.
Ausblick von Dante’s View.

Nach dem Ausblickspunkt Dante’s View (auf ca. 1600 m) geht es wieder runter auf Meeresniveau und dann sogar noch ein paar Meter weiter auf -85.5 Meter beim Badwater Basin. Dort ist der tiefste Punkt in Nordamerika. Das Becken ist normalerweise trocken und man kann auf der Salzkruste sogar gehen, allerdings kann sich dort nach schweren Stürmen ein kleiner See bilden.

Bei der Rückfahrt aus dem Basin (da ging’s wieder ordentlich rauf!) sind wir noch einen kleinen Umweg gefahren und haben uns den Artist’s Drive (“Künstlerstraße”), der als Einbahn neben der Straße verlaufen ist, angesehen. Dort wird einem nochmal richtig bewusst, warum der Nationalpark Death Valley heißt: Außer Sand und Stein gibt es dort nicht viel. Es ging teilweise so wild bergauf und bergab, dass man sich vorkam als würde man über eine Sprungschanze fahren. Das lässt sich leider auf Fotos nur schwer festhalten.

Eine Straße im Death Valley, rundherum alles tot und grau.
Toter als tot – das haben wir uns im Death Valley öfters gedacht.

Yosemite Nationalpark

Einer der bekanntesten Nationalparks ist wohl der Yosemite. Da wir dort einige Attraktionen geplant hatten und das Gebiet richtig groß ist, haben wir 1,5 Tage und eine Übernachtung im Park eingeplant. Tipp: Rechtzeitig buchen! Es ist wirklich alles sehr bald ausgebucht und wir hatten unglaublich viel Glück, dass wir ein Zimmer bekamen. Und das wohl nur weil jemand abgesagt hat, denn als wir eine Stunde davor im Internet geschaut haben, war noch nichts frei. Dafür bekamen wir ein spezielles Zimmer – dazu später mehr 😉

Die beste Jahreszeit um den Yosemite Nationalpark zu besuchen ist nicht so einfach zu ermitteln. Je früher man im Jahr hinfährt, umso mehr Wasserfälle wird man sehen. Allerdings kann es sein, dass zu früh im Jahr noch einige Straßen wegen Schnee und Eis gesperrt sind. Wenn man seinen Urlaubszeitpunkt danach richten kann, lohnt sich die Recherche bestimmt! Für uns war die Jahreszeit sowieso klar (schon sehr früh in der Reiseplanung haben wir uns auf Herbst festgelegt) und deswegen mussten wir damit rechnen, dass wir nicht viele Wasserfälle sehen würden. Mit ein bisschen Online-Recherche konnten wir dann auch noch herausfinden, welche aktuell wahrscheinlich Wasser führten.

Das Schild zum Yosemite Nationalpark.

Ziemlich klares Wasser und ein schöner Berg im Hintergrund.

Dort war es teils sehr steinig und trotzdem gab es immer wieder Bäume, die Halt für ihre Wurzeln fanden.

Ich auf einem Felsbrocken.
Ich und meine Steine 😉

Bäume, die auf den Felsen wachsen.

Sehr bekannt sind die Sequoia (Riesenmammutbäume), die mit 500 Jahren fast ihre maximale Höhe erreicht haben und dann nur noch in die Breite wachsen. Dort haben wir Bäume gesehen, die sicher 3000 Jahre alt waren.

Schild mit Erklärungen zum Sequoia-Baum.

Gigantisch!

Es ist unglaublich schwierig so einen Baum aufs Foto zu bringen, da muss man schon mit der Panorama-Funktion tricksen 😉

Ein Hochformat-Panorama eines Sequoia-Baumes. | Yosemite Reisebericht
Den bringt man schwer aufs Foto 😉

Der El Capitan, den man wahrscheinlich schon mal wo auf einem Foto gesehen hat, sieht auch in Echt gigantisch aus. Ich war sehr erstaunt als ich erfahren habe, dass der Berg gerade mal 2307 m hoch ist.

Der El Capitan, der wahrscheinlich bekannteste Berg im Yosemite Nationalpark. | Yosemite Reisebericht
Der El Capitan, der wahrscheinlich bekannteste Berg im Yosemite NP.

Yosemite Reisebericht

Wie schon erwähnt war nicht die beste Jahreszeit um Wasserfälle zu fotografieren. Die wenigen, die noch Wasser führten, waren auch eher sehr schmal. Spaß hat es trotzdem gemacht das neue Stativ auszuprobieren 😉

Yosemite Reisebericht

Yosemite Reisebericht

Die Barrel View - von hier sieht man den El Capitan und den Half Dome. | Yosemite Reisebericht
Die Barrel View – von hier sieht man den El Capitan und den Half Dome.

Man kann es kaum glauben aber nach der Besichtigung einiger Berge, der Wasserfälle und dem Schießen vieler Fotos war schon wieder ein ganzer Tag vorbei und wir waren echt froh, dass wir uns ein Hotelzimmer im Yosemite Nationalpark gebucht hatten. Aufs weiter fahren hätten wir echt keine Lust mehr gehabt. Das Hotel war aus dem Grund besonders, da es noch aus der viktorianischen Zeit stammte (errichtet 1879) und sich seit damals kaum verändert hat. Die Zimmer hatten großteils kein Bad, es gab keinen Fernseher und kein Internet und gerade mal zwei Steckdosen. Natürlich gab es auch keinen Kühlschrank, keine Kaffeemaschine und keine Mikrowelle, wie wir es eigentlich aus den anderen Motels gewohnt waren. WLAN gab es nur im Internetzimmer und wegen der Bären durfte man weder Essen noch Toilettartikel im Auto lassen (das musste man sogar unterschreiben). Aber wir landeten mit unserem Zimmer einen Jackpot. Da wir scheinbar die allerletzen waren, die für diese Nacht ein Zimmer gebucht haben, bekamen wir den Lobby Room, in den man direkt durch Lobby und Klavierzimmer ging. Das war irgendwie cool! Wir wurden bis halb 10 mit lauter Klaviermusik beschallt, aber da wir so müde waren, schliefen wir trotzdem um halb 9 ein 😉

Gut erholt ging es am nächsten Morgen nochmal in den Nationalpark, da wir noch auf den Glacier Point wollten. Dort sahen wir dann zum ersten Mal eines der kontrollierten Waldfeuer, die es im Yosemite gibt. Dabei werden bestimmte Bereiche des Waldes absichtlich abgebrannt, damit kleines, brennbares Material verschwindet und so ein ungewollter größerer Brand (die es dort öfters gibt) nicht genug brennbares Material vorfindet. Da das Feuer kontrolliert wird, wird nur so viel abgebrannt, dass die Bäume keinen größeren Schaden davon tragen und danach wieder weiter wachsen können. Diese Brände dauern teilweise mehrere Wochen und Schilder weisen an vielen Stellen darauf hin, so dass nicht ständig die Feuerwehr benachrichtigt wird.

Ein paar Bäume und Rauchschwaden.
Hier raucht es gewaltig!

Vom Glacier Point sahen wir den Yosemite Nationalpark noch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Die Aussicht von dort war toll, bis auf die Rauchschwaden natürlich 🙂

Ich und ein großer Felsen.
Schon wieder ein Riesenstein 😉
Ein "Nahaufnahme" vom Half Dome.
Ein “Nahaufnahme” vom Half Dome.

Die Fahrt nach San Jose

Nach dem Vormittag im Yosemite hatten wir eine etwas längere Fahrt vor uns. Zwischen dem Glacier Point und dem Lick Observatory, das wir unbedingt sehen wollten, lagen etwa 4,5 Stunden Autofahrt. Eine halbe Stunde bevor zugesperrt wurde, erreichten wir unser Ziel 😉

Ein Baumwollfeld.
Etwas überraschend – ein Baumwollfeld 🙂

Das Lick Observatorium befindet sich am Mount Hamilton. Dort gibt es neun Teleskope, zwei davon konnten wir besichtigen. Das älteste, der Great Lick Refractor, war bei der Erbauung 1888 das größte und ist nach wie vor das zweitgrößte Teleskop der Welt. Jetzt werden natürlich bessere Teleskope gebaut, die sind allerdings viel kompakter. Das Museum wäre sicher auch spannend gewesen aber da hätten wir früher dran sein müssen 😉

Der "Great Lick Refactor" - das zweitgrößte Teleskop der Welt.
Der “Great Lick Refactor” – das zweitgrößte Teleskop der Welt.
Eines der Teleskope im Lick Observatory.
Dieses Teleskop ist noch in Betrieb.
Das alte Hauptgebäude vom Lick Observatorium.
Das alte Hauptgebäude.

Die Nacht verbrachten wir auf einem ziemlich coolen Campingplatz – mit der süßen Hündin Tessa als Nachbarin.

Computer History Museum

Ganz klar, wenn wir schon in San Jose vorbeikommen müssen wir natürlich ins Computer History Museum. Es gab Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Computergeschichte (vom Abakus über die ersten Computer zu den ersten Spielkonsolen) und Ausstellungen zu Themen wie selbstfahrende Autos und Computerspiele. Wir sahen auch eine Demonstration eines Computers aus dem Jahre 1963. Da früher nur Frauen das Eintippen der Daten auf Schreibmaschinen ausführten, wurde eine Frau aus dem Publikum für die Demonstration gesuchte – diese Ehre wurde mir zu teil 🙂 Ich durfte meinen Namen mit einer Schreibmaschine auf eine Lochkarte übertragen. Diese Lochkarte wurde dann in den “Computer” gesteckt und wenig später kam beim Drucker (der unter dem Boden mit einem dicken Kabel verbunden war) ein großer Zettel mit meinem Namen raus.

Las Vegas, das Death Valley, der Yosemite Nationalpark, das Lick Observatorium und das Computer History Museum waren weitere tolle Erlebnisse in unserem Urlaub. Bleibt dran um zu lesen was wir in den vier Tagen in San Francisco noch alles erlebt haben 🙂

2 thoughts on “West-USA: Las Vegas, Death Valley, Yosemite (Reisebericht Teil 3)”

  1. Sehr toller Artikel! Durfte Las Vegas auch schon erleben und bin da auch nicht so der Partietyp. Den Yosemite Nationalpark will ich auch unbedingt mal besuchen, erst recht nach eurem Bericht. Habe den Beitrag auf Pinterest gepinnt, finde ihn sehr interessant.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *